Proud to be a Cheer-Dad!

Ja, unsere kleine Tochter ist Cheerleaderaus freien Stücken und eigenem Antrieb – wie ich anmerken möchte. Sie hat vor etwa einem Jahr auf YouTube Videos von Cheerleader-Performances entdeckt, war begeistert und wollte das dann auch machen.

Zu unserer großen Überraschung fanden wir einen Sportverein in unserer Nähe, der Cheerleading als Leistungssport anbietet und sogar recht erfolgreich an Meisterschaften teilnimmt. Nach einer wirklich großzügigen Probezeit, in der nicht nur das Kind für sich feststellen kann, ob der Sport ihm tatsächlich zusagt, sondern es sich selbst auch als tauglich beweisen muss, stand fest, unsere Tochter will das machen und alle sind einverstanden.

Sie war vorher in einer Ballettschule, verlor aber schon bald das Interesse daran. Es folgte eine Anmeldung an einem Ponyhof. Nach anfänglicher Euphorie schwand aber auch hier relativ schnell die Freude und somit auch der Antrieb weiter zu reiten. Unter der Voraussetzung, dass – egal wofür sie sich als nächstes entscheidet – sie es mindestens für ein Jahr durchziehen muss und mit ihrem Einverständnis, haben wir sie also angemeldet.

Inzwischen ist sie stolz wie Oskar 😎 ein Flyer zu sein. Wir müssen sie nicht motivieren zum Training zu gehen. Im Gegenteil – sie sorgt selbst dafür, dass ihre Kinder-Termine (Treffen mit Freunden & Co) auf Tage ohne Training fallen. D. h., sie Trainiert an drei Tagen zu je bis zu zwei Stunden. Zusätzlich gibt es noch ein (überwiegend) optionales Tumble-Training, zu dem sie aber auch so oft wie möglich gehen möchte. Und das, obwohl es kaum ein Training ohne mindestens eine kleine Blessur gibt. Wenn sie nicht zum Training geht, ist sie entweder krank oder es gibt für sie wirklich wichtige Ereignisse, die einfach nicht zu verschieben oder zu wiederholen sind. Aber auch hier sind wir erstaunt, wie genau sie das abwägt. Sie ist sich völlig im Klaren darüber, dass Cheerleading nur funktioniert, wenn alle Team-Mitglieder möglichst oft und ebenso vollzählig miteinander trainieren.

Aber jetzt zu dem, was ich eigentlich schreiben wollte, aber ohne die Einleitung nicht so ganz funktioniert hätte. Also nochmal:

Unsere Tochter ist Cheerleader und für uns als Eltern gibt es keine Chance, dem Drumherum zu entkommen.

Nein, es ist nicht so dramatisch, wie es sich jetzt vielleicht lesen mag! Aber es ist Fakt, dass ein so intensiver Sport auch uns beeinflusst.

Allein das Kind zum Training zu fahren und danach wieder abzuholen macht schon sechs bis acht Fahrten pro Woche erforderlich. Dann planen auch wir inzwischen unsere Zeit so, dass Verabredungen oder Termine nicht in Konflikt mit den Trainings-Zeiten geraten. Finanziell ist es auch nicht zu unterschätzen. Da ist zum einen die Uniform, das Zubehör wie handgemachte Haarschleifen und spezielle Cheer-Schuhe usw. Zum anderen kommen dann solche Dinge wie „Fan-Shirts“, die wir uns natürlich auch gekauft haben, neben anderen Fan-Artikeln dazu. Wir gehören ganz sicher nicht zu den Eltern, die mit aller Gewalt versuchen, die Tochter in irgendeine Richtung zu pushen, damit wir uns dadurch selbst verwirklichen können. Aber es ist für uns auch überhaupt keine Frage, dass wir unser Mädchen im Rahmen unserer Möglichkeiten vollumfänglich in dem unterstützen, was sie liebt. Und ja – es macht Mama und Papa stolz, sie bei ihrem ersten Auftritt zu sehen. Richtig stolz!

Nun ist dieser Sportverein auf Leistung ausgerichtet. Das heißt, es wird auf Meisterschaften hin trainiert. Unsere Tochter ist noch im Aufbau-Team und nimmt noch nicht an Meisterschaften, aber an gelegentlichen Auftritten teil. Dabei ist es natürlich Ehrensache, dass wir zur Unterstützung der antretenden Meisterschafts-Teams auch zu diesen Events fahren. So geschehen am letzten Wochenende, als die Regionalmeisterschaft West stattgefunden hat. Es war ein langer (und teurer) Tag. Teuer, weil es – neben dem üblich hochpreisigen Verpflegungsangebot vor Ort, bei gleichzeitigem Selbstverpflegungsverbot – auch etliche schöne Dinge für eine junge Cheerleader zu kaufen gab – und wir wurden nicht nur einmal schwach.

Jetzt komme ich zu dem, was ich wirklich schreiben wollte, weil es mich so ärgert geärgert hat! 

Unsere Tochter ist Cheerleader … nein! Das hatten wir schon! 😉

Ich muss zugeben, dass mich die Organisation und Durchführung der Regionalmeisterschaft schwer beeindruckt hat. Da waren in zwei Ober- und mehreren Sub-Kategorien insgesamt 127 Teams am Start. Es gab einen Zeitplan, auf dem minutiös aufgeführt war, welches Team zu welcher Minute antritt. Als ich das im Vorfeld gelesen hatte, hätte ich nie daran geglaubt, dass das so straff zu bewerkstelligen wäre. Aber weit gefehlt! Trotz einer tragisch süßen Verzögerung vor dem Start eines Teams, wurden die vielleicht zwei, drei verlorenen Minuten bis zur nächsten Pause tatsächlich wieder eingeholt. Unglaublich! Respekt an die Ausrichter!

Es ist dem CCVD und seinen regionalen Ablegern aufgrund der gezeigten Professionalität zu verdanken, dass Cheerleading mehr und mehr die Anerkennung erhält, die dieser Leistungssport verdient.

Die Veranstaltung war sehr gelungen und gut abgeschnitten haben wir auch!

Unsere Tochter jedenfalls hatte viel Spaß und ist stolz, Teil dieser tollen Mannschaft zu sein. Sie wünscht sich sehr, so schnell wie möglich selbst zur Meisterschaft auf der Matte sein zu dürfen. Ich wünsche ihr von ganzem Herzen, dass sie die Freude an diesem Sport nicht verliert und sie weiter so gerne und fleißig trainiert. Von uns bekommt sie jede Unterstützung, die sie benötigt und sich wünscht.

Und wir – die Gattin und ich – wurden definitiv angesteckt und freuen uns auf das nächste Cheer-Event! 

Was wollte ich denn jetzt eigentlich sagen? Ach ja!

Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sage, aber: I’m proud to be a Cheer-Dad!  😉 

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